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- 26. August 2024
Warum in die Ferne schweifen?
… das sagen sich viele IT-Experten und Programmierer aus Rumänien, die zahlreiche Anfragen bekommen, in deutschen Unternehmen anzuheuern. Da wäre an allererster Stelle mal die Familie, die für viele bei aller Weltläufigkeit der IT-ler einen viel größeren Stellenwert hat als bei uns. Dann die Freunde natürlich, aber auch die Landschaft, das Essen, die Traditionen, der spezielle Humor und eine große Begabung fürs Feiern. Die Rumänen lieben ihr Land, es sind nur viele gezwungen, im Ausland ihr Glück zu versuchen. Rumänische IT-Experten und SAP-Spezialisten haben ein anspruchsvolles Studium hinter sich gebracht, haben mit viel Ehrgeiz und Talent ihre Chance ergriffen. Denn so gehören sie in Rumänien zur wohlhabenden Schicht. Nicht selten haben sie im „reichen Westen“ ihre Erfahrungen gemacht, und haben sich bewusst dafür entschieden, in ihr Heimatland zurückzukehren. Die IT-Branche in Rumänien hat in den letzten Jahren ein bemerkenswertes Wachstum verzeichnet. Nicht wenige arbeiten auch remote für rumänische Dienstleister und sehen nicht die Notwendigkeit, das Land zu verlassen — zumal sich das Land durch eine außergewöhnliche Konnektivität und eine robuste IT-Infrastruktur auszeichnet. Schnelle Internetverbindungen und belastbare Telekommunikationsnetze bieten eine solide Grundlage für IT-Dienstleistungen und -Entwicklungen. So sorgen die Talente auf vielen Ebenen dafür, dass die Volkswirtschaft gepusht wird. In den großen Städten sieht man mehr große Limousinen fahren, die Shoppingmalls sind bevölkert. Die meisten unterstützen aber auch ihre Eltern, die sonst mit einer kläglichen Rente ihr Dasein fristen müssten. Viele hierzulande denken ja, dass wir im „besten Deutschland aller Zeiten“ leben. Doch der Lack ist längst ab. Das Bild unseres Landes – vermittelt von internationalen Medien, die kritischer berichten als bei uns – verliert seit einigen Jahren an Glanz. Zu gefährlich die Straßen, zu hoch die Steuern, zu besorgniserregend die Kriegspropaganda — „prea multe probleme“. Auch darum sehen es manche Rumänen nicht gern, wenn die Hoffnungsträger der Familie nach Deutschland gehen. Das wiederum kommt den rumänischen Dienstleistern durchaus entgegen: Sie behalten die Besten und bauen so ihre Expertise weiter aus.
- 13. August 2024
Höchste Zahl von IT-Spezialisten pro Kopf in Europa. Was macht Rumänien anders?
Digitalisierung? Könnte besser laufen in Deutschland! Die Unis verzeichnen hierzulande einen deutlichen Rückgang der IT-Absolventenzahl, während in Rumänien jährlich mehr qualifizierte IT-Fachkräfte die Hochschulen verlassen. Schon die MINT-Fächer in deutschen Schulen sind immer weniger beliebt, auch ans sinkende Bildungsniveau haben sich leider viele schon gewöhnt. Laut Studien brechen hier zudem rund 42% der Informatik-Studierenden an Universitäten und 30% an Fachhochschulen ihr Studium vorzeitig ab. Anders in Rumänien. Das EU-Land hat in den letzten Jahren einen signifikanten Anstieg der Anzahl von Studenten und Absolventen im ICT-Sektor verzeichnet. Infolgedessen verfügt Rumänien über einen der höchsten Anteile von Absolventen in MINT- und ICT-Fächern in der EU. Damit stieg die Anzahl der IT-Spezialisten im Schnitt in den letzten 5 Jahren jährlich um über 11 Prozent. Kein Wunder also, dass das Land auch die höchste Zahl zertifizierter IT-Spezialisten pro Kopf in Europa hat und weltweit den 6. Platz belegt – noch vor den USA. Was machen die in Rumänien anders, besser? Und was könnten Politiker, Bildungsexperten und Wirtschaft hierzulande daraus lernen? Solange Deutschland hier nicht die Weichen stellt, kann Rumänien als Modellland und ideale Friendshoring-Region weiter prosperieren. Denn: Hochmotivierte IT-Spezialisten mit besten Englisch- und Deutschkenntnissen und eine der leistungsstärksten Breitbandgeschwindigkeiten Europas ziehen viele Unternehmen aus der DACH-Region an.
- 13. August 2024
Friendshoring – ein starkes Argument fürs IT-Nearshoring
Friendshoring? Hört sich ja erstmal sehr freundlich an, kommt aber als Reaktion auf die vielen geopolitischen Erschütterungen, die den Welthandel unter Druck setzen. Erfunden hat den Begriff US-Finanzministerin Janet Yellen im April 2022, welche die internationalen Lieferketten ganz oben auf ihre politische Agenda gesetzt hatte. Heute nimmt das Schlagwort auch in Europa Fahrt auf. Demnach sollen sich unsere Handelsbeziehungen auf Länder fokussieren, die dem gemeinsamen Verständnis der G7 – Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, Vereinigtes Königreich und Vereinigte Staaten – von offenen Märkten folgen. Politisch verbündete Länder sollen sich zusammenschließen und zu vertrauenswürdigen Arbeits- und Umweltstandards verpflichten. Eine Reihe von Abkommen und Regularien der beteiligten Länder wirken schon, weitere sollen folgen. Trotz allem Für und Wider: Friendshoring liefert ein starkes Argument für die Zukunft des SAP- und IT-Nearshorings in Rumänien. Denn wenn Freunde mit Freunden stärker zusammenarbeiten, erhält auch die Partnerschaft von deutschen Unternehmen mit rumänischen IT-Dienstleistern eine besonders hohe Qualität. Und praktizieren nicht schon viele davon Friendshoring?